Archiv für die Kategorie ‘CD der Woche’

Mikrofiel 1

Veröffentlicht: 1. Juni 2013 in CD der Woche

Mikrofiel ist das neue Projekt der beiden Multi-Instrumentalisten Kuno Wagner und Matthias Siegel. Hierbei bedienen sie die unterschiedlichsten Instrumente, teils sogar gleichzeitig was durch die Verwendung von (Live-) Samples gar ein ganzes Orchester darstellen kann.
Der experimentierfreudige Schlagzeuger und Percussionist Kuno Wagner spielte mit Siegel u.a. bei „Der Goldene Grund“ und „Priv@tkredit“.
Die Presse meint zu Mikrofiel: „phantastische Vereinigung von Jazz und Neuer Musik“ und sogar „…melodisch und sehr unterhaltsam“.

Geplant ist, alle 2 Monate eine neue CD zu veröffentlichen.mikrofiel

Nun gibt es die erste CD der Reihe als Download bei allen gängigen Portalen wie itunes, amazon, musicload und anderen….
Kuno Wagner – Schlagzeug, Percussion, Gitarre, Samples
Matthias Siegel – Trompeten, Flügelhorn, Piccolo-Trompete, Muschelhörner, Didgeridoo, Posaune, Percussion, Synthesizer

Chuck Mangione: Live at the Hollywood Bowl

Veröffentlicht: 18. April 2012 in CD der Woche

Allein, wenn man das Booklet aufschlägt und die Bilder betrachtet, ist man fasziniert, von der Masse an Menschen, die zu einem Jazz Konzert gehen. Davon kann man heute als Nachwuchsmusiker nur träumen. Dieser Konzertmitschnitt stammt übrigens aus dem Sommer meines Geburtsjahres.

Ich erinnere mich noch, wie ich dieses Konzert das erste Mal gehört habe, das war bei einem Besuch bei meinem Onkel zusammen mit meinen Großeltern vor gut 15 bis 20 Jahren, da hat er es als Schallplatte aufgelegt. Wir beide fanden es super und waren begeistert, leider waren die übrigen Zuhörer nicht unserer Meinung und bedrängten uns, die Musik (so nett haben sie das allerdings nicht bezeichnet…) auszumachen. Umso glücklicher war ich, als ich etwas später die Doppel-CD von meinem Onkel geschenkt bekam. Sie gehört zudem zu meinen Alltime-Favorites. Das liegt mit Sicherheit daran, dass sowohl die Repertoireauswahl als auch die Interpretation einfach sehr gelungen ist.

Chuck Mangione ist aus meiner Sicht ein hervorragender Musiker und Komponist. Seine Melodien sind eingängig und passen einfach super zu seinem Flügelhorn. Was besonders auffällt ist, dass es ihm aber nicht um sich und sein Instrument geht, sondern, dass die Musik im Vordergrund steht, so zieht er sich auch mal ganz zurück und lässt seine Mitmusiker ohne ihn musizieren. Und gerade hiervon hat er eine ganze Menge, neben seinem Quartett spielt noch ein siebzigköpfiges Orchester.

Ich finde es alles in allem eine in jedem Bereich gelungene CD mit ansprechendem Booklet, mit einigen Infos und Bildern und vor allem großartiger Musik und kann nur jedem, der soweit gelesen hat, empfehlen, sich diese CD zu kaufen und selbst zu hören.

Zum Schluss habe ich hier noch ein kleines Appetithäppchen, seine wohl bekannteste Nummer zum gleichnamigen Film (kennt den eigentlich jemand?).

Viel Spass beim Hören und tut doch bitte hier im Block eure Meinung hierzu kund.

Priv@tkredit: Dreikönigstreffen

Veröffentlicht: 31. März 2012 in CD der Woche

Nun ist sie endlich erhältlich, die CD von Priv@tkredit mit dem vielversprechenden Namen „Dreikönigstreffen“ Wie kam es zu diesem Namen? Ganz einfach,das Trio Priv@tkredit traf sich zur Aufnahme am 06. Januar, da lag der Name ganz klar auf der Hand. Auch der Bandname war leicht zu finden, wir sprachen einfach viel über Politik, Finanzkrisen usw, da lag der Name quasi in der Luft.

Was soll ich jetzt hier am Besten über eine CD schreiben, an der ich selbst als Bassposaunist mitgewirkt habe. Es ist eine unglaublich spannende Aufnahme, es gibt Momente, wo ich nicht genau weiß, ob gerade das Schlagzeug, der Bass oder die Bassposaune einen bestimmten Sound erzeugt. Teils klingt es auch einfach so, als wären deutlich mehr als 3 Musiker beteiligt.

Alle Stücke entstanden in Real-Time-Composing. Gerade hier spielt die Kommunikation der Musiker untereinander eine besonders wichtige Rolle, es geht darum, schnell zu reagieren, gut zuzuhören und an der richtigen Stelle den entscheidenden Impuls zu setzten. Ob wir das so realisiert haben, müssen die Hörer unserer CD selbst entscheiden, wir sind mit unserem Ergebnis auf jeden Fall zufrieden, sonst gäbe es diese CD nicht.

Wer unterdessen glaubt, dass bei der Kombination von Schlagzeug, Kontrabass und Bassposaune nur tiefe Töne vorkommen, wird einige Überraschungen erleben, alle Musiker nutzen wirklich den gesamten Tonumfang und Klangvorrat  ihrer Instrumente aus, aber nicht, um ihrer selbst willen, sondern im Dienst der Musik.

Zu guter Letzt einfach mal ein paar Fakten über die CD.

Aufgenommen wurde sie am 06. Januar 2012 in der Lessingstrasse in Weilburg, gemischt am 16. Februar von Tilmann Höhn im realHome Studio in Wiesbaden und am 20. Februar von Henning Pauly im Studio 42 gemastert.

Priv@tkredit sind Peter Stock am Kontrabass, Kuno Wagner am Schlagzeug und Toys und Matthias Siegel an der Bassposaune.

Bei einer Gesamtspieldauer von 49:05 Minuten enthält die CD folgende Titel:

01. Lillo Scrimalli

02. unser täglich Wulff

03. Wulff – die zweite

04. WLan in Brechen

05. DSL in Brechen

06. Küsse für Papandreou

07. Carla B.

08. in bed with Merkozy

09. Interpretationsmöglichkeit I

10. Interpretationsmöglichkeit II

11. Walzer für C.

12. ohne eins gespielt 2

13. mit drei gespielt 3

Ray Anderson: Old Bottles – New Wine

Veröffentlicht: 10. Januar 2012 in CD der Woche

Vor einigen Tagen habe ich mich entschieden, jede Woche eine CD vorzustellen, die aus meiner Sicht etwas besonderes ist, oder mit der mich eine besondere Geschichte verbindet. Starten möchte ich heute mit Old Bottles – New Wine von Ray Anderson. Hier erstmal ein paar Fakten über die CD:
Besetzung: Ray Anderson – Posaune / Gesang; Kenny Barron – Klavier; Cecil McBee – Bass; Dannie Richmond – Schlagzeug
Titelliste: 1. Love Me Or Leave Me; 2. Bohemia After Dark; 3. Oh Rosita; 4. Ow!; 5. In A Mellotone; 6. Laird Baird; 7. Wine
Diese CD wurde am 14. und 15. Juni 1985 in New York aufgenommen.

Leider ist dies keine CD, die mir durch Zufall oder eine spannende Geschichte in die Hände gefallen ist, sondern ich hatte sie ganz unspektakulär im Internet bestellt. Immerhin ist sie ein Klassiker, der in einigen Jazzposaunen-Schulen empfohlen wird, und wer Ray Anderson schon einmal gehört hat, weiß, dass ihn hier höchste Virtuosität erwarten wird. Jedem, der diese CD besitzt, möchte ich jetzt vorschlagen, diese wieder einmal anzuhören, allen anderen möchte ich an dieser Stelle mal ein Hörbeispiel anbieten, nämlich den Opener der CD.

Wer die Posaune nur als schwerfälliges Instrument kennt, wird hier sein blaues Wunder erleben. Wer glaubt, aufgrund der altbekannten Titel auf der CD keine Überraschungen zu erleben liegt vollends falsch. Ray bewegt seine Posaune in halzbrecherichen Tempi durch Uptempo-Stücke wie Ow! ohne an musikalischer Qualität zu verlieren.
Aus meiner Sicht hat diese CD keine schwachen Stücke, es handelt sich bei der Aufnahme einfach um das Werk eines spitzenmäßigen Jazzquartetts mit musikalisch gut eingesetzter Posaunenakrobatik ohne irgendwelche Grenzen in Tempo und Tonumfang.
Abschließend möchte ich aber auch nochmal das letzte Stück „Wine“ nennen, was mich immer wieder, wenn ich es höre staunen lässt. Hier beweist Ray Anderson, dass er ebenfalls ein sehr guter Sänger ist. Gerade sein mehrstimmiger Scat-Gesang fasziniert mich hier besonders. Empfehlen würde ich den Genuss dieser CD mit einem Glas trockenem Rotwein, denn wie Ray selbst im letzten Stück singt: „Wine makes you fell just like you love everybody and everybody is okay“. Ich wünsche an dieser Stelle viel Spaß beim Hören und wer gerne mitteilen möchte, welches Getränk sie/er am liebsten zum Jazz trinkt, kann hier darüber abstimmen.